Zeltschule e. V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in München, der Flüchtlinge unterstützt, indem er im Libanon und in Syrien improvisierte Schulen in Zelten für syrische Flüchtlingskinder betreibt. Die meisten Lager und damit auch Zeltschulen für Flüchtlinge befinden sich in der libanesischen Bekaa-Ebene, an der Grenze zu Syrien.
Entstanden ist der Verein durch eine Idee von Jacqueline Flory, einer Münchner Autorin und Übersetzerin. Im Herbst 2015 begann sie an der Schule ihrer Kinder anlässlich der sogenannten Flüchtlingskrise Geld zu sammeln. Im Frühjahr 2016 gründete sie den Verein „Zeltschule e. V.“ Im August 2016 wurde die erste Zeltschule gebaut.[2]
Unser Verein hat derzeit 1,792 Mitglieder und hat 4 Vollzeit und 2 Teilzeit Beschäftigten. Der Verein finanziert sich ausschließlich über Spenden, und zwar zu 75 % aus Einzelspenden. Der Verein ist Träger des DZI-Spenden-Siegels seit 25. August 2022.
Aktuell gibt es 50 Schulen im Libanon und in Syrien. Die einzelnen Schulen haben zwischen 100 und 500 Kindern. Insgesamt wurden 2023 mehr als 30 000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet davon knapp 15 000 in Schulen. Der Abschluss entspricht ungefähr dem einer deutschen Realschule.
Den Unterricht übernehmen ehrenamtliche syrische Lehrkräfte, die ebenfalls auf der Flucht sind und in den Camps leben. Es werden fünf Fächer: Arabisch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften und Musik unterrichtet. Grundlage des Unterrichts ist das syrische Curriculum. So sollen die Kinder auf eine Rückkehr in ihre Heimat vorbereitet werden. Am Unterricht nehmen Mädchen und Jungen teil, die nach Altersgruppen unterrichtet werden.
Erwachsenen syrischen Flüchtlingen ist im Libanon die Erwerbstätigkeit verboten. Kinder dagegen arbeiten oft auf den Feldern der Libanesen und übernehmen mit dem Einkommen die Versorgung beziehungsweise die finanzielle Verantwortung für ihre ganze Familie. So ist zum Beispiel jeder Flüchtling in den Camps gezwungen, Miete an den Landbesitzer zu zahlen. Damit die Kinder zur Schule gehen können, versorgt der Verein alle in der Familie mit dem Nötigsten: Wasser, Lebensmittel, Medikamente, Kleidung und Feuerholz.